Artikel - Säure-Basen-Balance
Ein Weg zu mehr Gesundheit - von Karoline Franksen, HP
Schon 1921 empfahl der Biochemiker Ragnar Berg als erster Wissenschaftler, dass ein gesunder Mensch vier mal mehr Basen bildende als Säure bildende Nahrung zu sich nehmen sollte - ein kranker Mensch sogar sieben mal mehr. Wieso beschäftigen wir uns mit unserer Nahrung in Verbindung mit dem Säure - Basen -Haushalt des menschlichen Körpers?
Wenn wir jung, dynamisch und fit sind, essen wir zunächst, was uns "über den Weg läuft", das Angebot der Nahrungsmittelindustrie ist reichhaltig, wir haben oft wenig Zeit zum Essen und warum sollten wir schon unsere geliebten Gewohnheiten verändern?
Doch viele Menschen, meistens in der Lebensmitte, beginnen über verschiedene Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Mattigkeit, Müdigkeit, Schlafstörungen, Schmerzen und andere Befindlichkeitsstörungen zu klagen. Fragt man den Arzt, hört man vielleicht: "Ich kann bei Ihnen nichts feststellen, Sie sind gesund." Dann handelt es sich unter Umständen um die so genannten "Feld - Wald - und - Wiesen - Krankheiten", wie sie Dr. med. Renate Collier, die Begründerin der Azidose-Therapie, beschrieben hatte. Möglicherweise sind die leichteren Symptome auch lange überhört und übergangen worden, und nun wird eine Diagnose (Krebs, Rheuma, oder andere chronische Krankheiten) gestellt, die den betreffenden Menschen erschreckt und zum Nachdenken anregt. An diesem Punkt ist man eventuell bereit, über sein Leben neu nachzudenken und das eine oder andere verändern zu wollen.
Im Laufe des Lebens sammeln wir mehr Schlacken bzw. Säuren an als abgebaut werden können. Sie werden im Bindegewebe zwischengelagert. Jahrzehnte lang mag das gut gehen, dann sind die Depots aufgefüllt "Latente Azidose" oder Übersäuerung des Bindegewebes (nach Prof. Schade, Dresden) und der Körper meldet sich. - Zeit umzudenken! Die Suche beginnt.
Schauen wir doch ein mal auf einen fiktiven Speisezettel:
Morgens
Kaffee oder schwarzer Tee | wirkt sauer im Körper |
Brot und Brötchen | wirken sauer im Körper |
evtl. Müsli und Yoghurt | wirken sauer im Körper |
Vormittags
Brot mit Käse oder | |
etwas Süßem | wirkt sauer im Körper |
Mittags
Kartoffeln, Beilage (Gemüse) | wirken basisch im Körper |
Fleisch | wirkt sauer im Körper |
Salat | wirkt basisch im Körper |
Nachmittags
Tasse Kaffe und Kuchen | wirken sauer im Körper |
Abends
Brot mit Käse oder Wurst | wirkt sauer im Körper |
Glas Wein | wirkt sauer im Körper |
Dieser einfache Speiseplan verdeutlicht, dass wir zu viel Säure bildende Nahrung zu uns nehmen. "Wir befinden uns in den roten Zahlen" (Dr. med. R. Collier).
Dr. Collier (1920 - 2001) entwickelte auf Grund ihrer Erfahrung als Mayr-Ärztin und der langjährigen Leitung von Kurheimen sowie eigener Praxis als niedergelassene Ärztin eine Azidose-Heilkost, die hilft, die abgelagerten Schlacken (Gifte und Säuren) aus dem Körper auszuscheiden und wieder in eine positive Säure-Basen-Bilanz zu kommen. In dieser Basenheilkost werden alle Reizstoffe, wie Kaffee, schwarzer Tee und Gewürze sowie alle tierischen Produkte (Fisch, Fleisch, Milchprodukte) weggelassen. Kartoffeln und Gemüse sowie Nüsse und Salat schon zum Frühstück bestimmen die Mahlzeiten. Mittags können Getreide und Hülsenfrüchte hinzukommen. Am Abend wird eine Suppe gereicht, die den Darm über Nacht ruhen lässt.
Als Dr. Collier den Weg der Mitte vor Jahren kennen lernte, nahm sie begeistert Aspekte des Yoga und der chinesischen Heilkunst in die von ihr entwickelte Azidose-Therapie auf. In vierzehn- und achttägigen Kuren wurden und werden bis heute Menschen, die ihre Ernährung grundsätzlich umstellen wollen, persönlich begleitet und unterrichtet. Gemeinsam bereiten sich die Teilnehmer/innen auf die für sie individuell sinnvolle Umsetzung im Alltag vor. Neben der Ernährung spielen die von Dr. Collier entwickelte Azidose-Massage und ein ausgewogenes Bewegungsprogramm für die Ausscheidung der Schlacken des Bindegewebes eine große Rolle - eine tief greifende Erholung und lang anhaltende Regeneration beginnt.